Das letzte Montagstraining vor den Sommerferien wurde dieses Jahr zugunsten des traditionellen Affoltemer Zwiebelbrättliturnier aufgegeben. Die Teilnehmerzahl hielt sich aufgrund einiger Terminüberschneidungen in Grenzen, aber ob man in Rom bei der Senioren-WM, beim Kaderabschlussabend oder in der Stigeli-Halle am Tisch steht, kommt oft nicht drauf an – Hauptsache Tischtennis! Und dank weiser Voraussicht auf organisatorischer Seite konnten sogar kurzfristige Anmeldungen noch in den Turnierplan eingebaut werden, auch wenn 5 Minuten vor Beginn doch immer etwas knapp ist.

Mit 22 Teilnehmern startete so das Zwiebelbrättliturnier und in Abwesenheit des langjährigen Organisators wurde schnell mal ein neuer Modus ausprobiert. Zwiebelbrättli-Team-Challenge hiess es diesmal also, die 2er Teams zugelost, den Partner mit mehr oder weniger Mühe gefunden, konnte die Gruppenphase beginnen. Als Team spielt jeder 2 Einzel und am Schluss noch ein Doppel à jeweils einen Satz, insgesamt also pro Runde 5 Sätze. Das Wichtigste aber natürlich das Spielinstrument; Zwiebelbrättli in allen Formen, Grössen und Gebrauchsgraden fanden sich in den Händen der TTCAAler wieder. Obwohl einige bereits seit letzter Woche ihr Holzbrett eingespielt hatten, merkte doch jeder schnell, dass man sich mit dem neuen Gerät nicht mehr auf den Vorhand Topspin verlassen konnte. Angriffsspieler wurden zu Abwehrspielern, D1er zu A20ern, und in der Halle verbreitete sich unausgesprochen die Einsicht, dass Schupf-Duelle vielleicht doch nicht die schlechteste Taktik im Tischtennis sein könnten. 

Die Teams spielten speditiv durch, ein Satz dauerte nur etwa genau so lang, wie einige brauchten, um ihr Ergebnis richtig einzutragen. Die Sieger und Zweitplatzierten der Gruppen noch im Rennen für den ersten Platz, der Rest mit dem Ziel, den Namen in der Rangliste jeden möglichen Zentimeter noch nach oben zu verschieben.

Zwiebel B gesamt

Die Halbfinale waren hart umkämpft und man merkte, dass nachdem der Schreck des Holzes abgeklungen war, doch der Ehrgeiz durchkam. So manche Vorhand-Schüsse klappten plötzlich besser als mit dem üblichen Material, und die langen Ballwechsel wurden plötzlich so viel durchdachter und wichtiger. «Geht doch auch ohne Belag» war das Motto dieses Jahr (nicht zu verwechseln mit dem letztjährigen Motto: «Wer angreift, verliert»).

Doch trotz der allmählichen Anfreundung mit dem Brett konnte es nicht vermieden werden, dass einem das ungewohnte Ding auch mal aus der Hand rutscht. Das fliegende Holz traf zum Glück nur den Hallenboden, und mit beidem aus stabilem Material bestehend, führte das Missgeschick nicht zu Schaden, sondern nur zu Gelächter.

Zwiebel A gesamt

Mit den meisten Platzierungsspielen abgeschlossen, blieb nur noch das Finale. Doch viele der Zuschauer waren weniger am heiss umkämpften Spiel sondern mehr an den mysteriösen, in Zeitung verpackten Siegerpreisen interessiert. Alle möglichen Theorien wurden aufgestellt, von Dönern zu Prinzrollen, von iPhones zu Brotlaiben; alles hätte sich in diesen Umschichtungen verstecken können. Im Hintergrund des raunenden Ratespiels, entschied sich das Finalspiel, kein Entscheidungsdoppel war nötig, die Partie nach 3:1 in den Einzeln für Team Oli/Matej entschieden, Oli holte sich somit in seinem letzten Turnier vor dem Austritt aus dem TTCAA noch den Ehrentitel.

Jetzt der wichtigste Teil: Rangverkündigung und Preiswahl. Es wurde von hinten angefangen und zur grossen Überraschung aller gab es für das letztplatzierte Team einen Trostpreis. Die Halle brach in Unruhe aus, denn als alle das strahlende Michi/David Team mit ihrer Riesenpackung Sourcream&Onions Pringles neidisch begutachteten, wünschte sich plötzlich jedes Team auf den letzten Platz.

Die Podest-Teams konnten wenigstens noch auf die Mystery-Preise hoffen, denn noch war nicht klar, ob die Pringles nicht noch übertroffen werden konnten. Erstplatziertes Team Oli/Matej griff zum grössten Päckchen, ihre Gesichter zeigten gemischte Gefühle, als ihnen nach dem Aufreissen ein Sack Zwiebeln entgegenblickte. Zweitplatziertes Team Danijel/Sami griff nach dem kleinsten Geschenk und packten mit schnellen Griffen ihr Zwiebelpulver aus. Für drittplatziertes Team Liam/Tobi blieb nur noch ein Zeitungspaket übrig, dass sich nach Entfaltung als Silberzwiebelgläser entpuppte. Liam öffnete seins ohne zu zögern, um nach der Anstrengung seinen Hunger zu stillen.

Zwiebel 8 Finalisten

In Rekordtempo musste nun die Halle abgebaut werden, denn wie bei jedem Anlass des TTCAA wurde auch dieses Mal jede Sekunde ausgenutzt. Glückwunsch und danke an alle Teilnehmenden und schöne Sommerferien!

Rangliste:

1 Oliver / Matej
2 Danijel / Sämi
3 Liam / Tobi
4 Daniel / Alexander
5 Robin / Jonas 
6 Thomas / Nils
7 Willi / Finnien
8 Henri / Michael
9 Svenja / Luzia
10 Claudia / Ryan
11 Michi / David